Kuscheln in Zeiten von Corona – 7 Tipps für Geborgenheitsgefühle trotz „Social Distancing“

Was kannst du tun, um in diesen Zeiten der erzwungenen Distanz gesund und glücklich zu bleiben?
Was kannst du für deine Liebsten tun, wenn du nicht als Single lebst, und was kannst du für dich tun – egal ob Single oder nicht?
In diesem Artikel möchte ich dir einige Möglichkeiten aufzeigen.

„Social Distancing“ …

… heißt, sich allein dem Leben stellen zu müssen, d.h. auch schwierige Emotionen durchzumachen, ohne in der Nähe von Großfamilie, Freunden und Berührungen sein zu können. Dies ist nicht nur emotional eine große Herausforderung, sondern die fehlende Verbindung ist auch sehr schlecht für den menschlichen Körper und kann im schlimmsten Fall zu einer langfristigen Traumareaktion führen. Unser Stresslevel ist konstant erhöht und Kortisol (Stresshormon) überschwemmt unser System, welches negative Auswirkungen auf Psyche und Physis hat.
Wir brauchen Oxytocin, um Kortisol aus unserem Körper zu spülen. Doch wie?

Geborgenheitsgefühle können hier ein Schlüssel sein, denn das Gefühl der Zugehörigkeit ist unbedingt notwendig, um gesund zu bleiben. Wir sind soziale Wesen und fehlt uns Berührung und Kontakt, fühlen wir uns ausgeschlossen und somit auf einer sehr tiefen unbewussten Ebene lebensbedrohlich herausgefordert. (Diese tiefe Ebene setzt Ausgeschlossensein mit Erfrieren, Verhungern und dem Tod durch Fressfeinde gleich.) Virtuellen Kontakt zu halten, kann helfen, aber es ersetzt die eigentliche Begegnung und liebevolle Berührung nicht. Nur diese vermittelt unserem Körper: Du bist Teil, du gehörst dazu, du bist sicher.

Besonders als Singles sind wir aber auf uns allein gestellt und können Einsamkeitsgefühle bis hin zu depressiven Schüben erleben. Es ist wichtig, hier gegenzusteuern, um aus diesen Schüben nicht eine chronische Depression werden zu lassen.

Ein weiteres Problem gerade ist auch die große Unsicherheit: „Was werde ich eventuell verlieren? Wann und vor allem wie geht es weiter?“ Das menschliche Gehirn und der menschliche Körper mögen dieses Maß an Unsicherheit nicht. Es ist also wichtig, tagtägliche Gewohnheiten zu entwickeln, die der Abwärtsspirale aus trüben Gedanken und den daraus folgenden negativen Emotionen entgegenwirken und die für dich und deine Familie Sicherheit schaffen. Wir sollten und müssen ganz bewusst dagegensteuern und uns für Entspannung und Wohlbefinden entscheiden. Daraus ergibt sich dann noch der zusätzliche Nutzen, dass die meisten dieser täglichen Gewohnheiten deine Immunität stärken und dir helfen, mit schwierigen Emotionen umzugehen.

Was also tun? Welche neuen Gewohnheiten sind hilfreich? Hier 7 Tipps, die ich selber auch praktiziere und die mir helfen.

Berührung

Berührung ist das A und O, wenn es um Geborgenheit und Zugehörigkeit geht. Ängste schmelzen dahin, Schmerzen werden geringer und unser Körper schenkt uns vielfältige Wohlgefühle. Deshalb kuschelt um euer Leben. Kuschelt mit euren Liebsten. Nehmt euch feste Zeiten dafür vor, stellt einen Wecker für die Minimumkuschelzeit und baut Kuscheln (unabhängig von Sex) fest in euer Leben ein. Umarmt euch öfter und länger. Schenkt euch Berührungen ganz nebenbei, die sagen: „Du bist mir wichtig.“

Du bist allein? Es ist nicht dasselbe, aber es gibt eine Möglichkeit in den Genuss von liebevoller Berührung zu kommen: Selbstbekuschelung.

Selbstberührung beruhigt, da sie das Stresslevel im Gehirn senkt und Erleichterung schafft. Unbewusst machen wir das oft: Wir reiben uns die Stirn, umfassen den Nacken, zerwuscheln unsere Haare und bei Stress oder Kopfschmerzen massieren wir unsere Schläfen.

Setze dieses Wissen ein und berühre dich bewusst selbst. Es kann sich anfangs, weil noch ungewohnt, ganz merkwürdig anfühlen. Aber gib nicht auf, entdecke dich selbst: Welcher Druck und welche Geschwindigkeit sind für dich am angenehmsten? Welche Körperstellen hast du noch nie bewusst berührt?

Lernen wir absichtslose Selbstberührung und integrieren dabei unseren gesamten Körper, erwecken wir ihn und werden feinfühliger, etwas das dann auch im sexuellen Kontext einen großen Sinnlichkeits- und Lustgewinn mit sich bringt.

Möglichkeiten sind u.a.:

  • Gesicht: Massiere die Schläfen und die Stirn, fahre mit den Fingerspitzen die gesamte Außenkante des Gesichtes langsam auf und ab, dann von der Stirn abwärts über die Nase, den Mund und das Kinn.
  • Arme und Hände: Gleite mit der Hand den Innen- und Außenarm entlang, lasse deine Arme schlangengleich umeinander tanzen und massiere die eigenen Hände.
  • Nacken und Schultern: Massiere die Schultern, den Nacken mit der Hand, mit der Faust, streichele dich sanft mit den Fingerspitzen. Wichtig ist, dabei ganz entspannt auf dem Rücken zu liegen, damit keine neuen Verspannungen entstehen.
  • Vorderseite: Streichle deine Seiten, den Bauch (kreisend) oder male ein 8 auf das Brustbein. Stelle die Beine an, streichle und massiere deine Oberschenkel.
  • Selbstumarmung: Umschlinge dich selbst. Hierbei sind mehrere Varianten möglich. Wiege dich dabei sanft hin und her.

Wichtig ist hier die Abgrenzung zur Selbstbefriedigung, um beide Bedürfnisse (das nach absichtsloser bedingungsloser Berührung und das nach sexueller Erfüllung und sexuellem Ausdruck) zu adressieren und zu erfüllen.

Berührung und Sex

Ein besonders hohes Geborgenheitsgefühl entsteht, wenn Sexualität bewusst gelebt wird. Deshalb geht es hier nicht um Spannungsabbau oder Totschlagen von Zeit, weil einem langweilig ist und man Zugang zum Internet hat. Hier geht es darum, dir selbst oder deinen Liebsten im sprichwörtlichen Sinn Liebe zu schenken. Dich und euch als sexuelle Wesen zu achten und dir/euch auch dieses Bedürfnis zu erfüllen. Zeit, Langsamkeit und Achtsamkeit sind hier der Schlüssel zum Glück, denn deshalb gilt auch hier: Nimm/Nehmt dir/euch Zeit, erkunde/t dich selbst/euch genüsslich, verlass/t ausgetretene Pfade.

Kontakt

Halte den Kontakt zu deinen Freunden und zu deiner Familie aufrecht. Die Möglichkeiten sind vielseitig und einfach zugänglich. Und auch wenn Oma und Opa sich weiterhin in respektvollem Abstand zu Skype bewegen, es gibt Telefon oder die gute alte Post. Schreibt mal wieder eine Karte oder einen Brief.
Sich auszutauschen, zu wissen, wie es den Liebsten geht, oder sich etwas von der Seele reden zu können, erleichtert. Und andersherum, wenn sich jemand an deine virtuelle Schulter anlehnt, gibt es dir ein Gefühl des Gebrauchtwerdens.
Teile vor allem gute Nachrichten und vermeide Gespräche, die die Angst und Unsicherheit in dir und den anderen noch vergrößern würden.D.H. rede dir alles von der Seele und dann stoppe genau da. Höre dir alles an aber stoppe die redende Person auch wieder. Zieht keine endlosen Kreise um destruktive Themen.
Bringt euch gegenseitig zum Lachen. Lachen ist ein nachhaltiger Stimmungsaufheller und Immunbooster.

Inspiration: Macht eine Pyjamaparty via Zoom. Lacht, tanzt gemeinsam, erzählt euch Geschichten, lest euch vor. Ihr werden euch zwar nicht berühren können, aber ihr werdet miteinander verbunden sein.

Wärme

Wärme vermittelt Wohligkeit und Behaglichkeit. Die Poren öffnen sich, der Körper fühlt sich weit an, eine gewisse Weichheit kommt in unser Wesen und lässt Anspannungen einfach dahinschmelzen. In Studien wurde nachgewiesen, dass wir uns empathischer verhalten, nachdem wir Kontakt mit etwas Warmen hatten – schon eine Tasse Tee zu halten ist Stimulanz genug. Das Empfinden von Wärme an der Hand/Haut reicht also aus, um uns mit Wohligkeit zu durchströmen. Nimm dir Zeit, diese ganz bewusst wahrzunehmen, und dann erst trinke langsam. Nimm wahr wie dich der Tee oder noch besser der Kakao von innen durchwärmt und dein Herz weitet.
Lege dich hin mit deinem Lieblingsbuch und einer Wärmflasche oder genieße ein Bad. Entfache ein Feuer oder wenn das, wie für die meisten, unmöglich ist, entzünde ein paar Kerzen und schaue dem Tanz der Flammen zu.
Bist du nicht allein, genieße den warmen Hautkontakt mit deinen Liebsten.

Kakao statt Kaffee

Trink Kakao, am besten zeremoniellen Kakao oder verwende leicht entöltes Biokakaopulver. Dieser/s enthält alle bzw. viele der ursprünglichen Stoffe, welche u.a. für die Ausschüttung von Glückshormonen sorgen und die in herkömmlicher Trinkschokolade nur noch in Bruchteilen enthalten sind.
Doch Kakao kann noch mehr. Er wärmt nicht nur den Bauch, sondern auch das Herz und die Seele. Er entspannt, bringt uns runter und lässt uns langsamer, geerdeter und verbundener fühlen. Er zeigt uns auf die sanfteste Art und Weise unsere wahren Bedürfnisse auf.
Im Gegensatz zu Kaffee, der uns in den Kopf, ins Funktionieren und in die Schnelligkeit bringt, hilft uns Kakao, uns um uns selbst zu kümmern und in die Selbstfürsorge zu gehen.

Hier ein unfassbar leckeres Rezept: Nimm entöltes Kakaopulver, Hafermilch, Datteln, Zimt und ein paar Mandeln verrühre alles im Mixer. Erwärme dann sanft und genieße. Schon der Geruch erfüllt dein Haus mit Heimeligkeit.

Bei „Cacaoloves.me“ kannst du zeremoniellen Kakao bestellen, noch mehr über die Wirkung des Kakaos erfahren und weitere Rezepte entdecken.

Inspiration: Lade deine Liebsten zu einer gemeinsamen Kakaozeremonie ein, auch virtuell.

Natur und Sonne

Altbekannt und unglaublich wichtig, denn es macht einen Riesenunterschied, ob unsere Haut Sonne zu tanken bekommt oder nicht. Wenn ja, schütten wir Glückshormone aus.
Und wenn es regnet? – Auch super! Raus und dem Wetter trotzen. Ganz bewusst die Tropfen spüren und sich dafür entscheiden, genau dieses Wetter jetzt umwerfend zu finden.

Schönheit

Wie Oben so Unten. Wie im Außen so im Innen. Wie im Großen so im Kleinen. … .

Sich mit Schönheit zu umgeben, hilft dir einen guten und stabilen inneren Zustand zu halten.
Deshalb stelle dir die folgenden Fragen: Was erfüllt mein Herz mit Freude? Was tue ich gern? Was sehe/rieche/schmecke/höre/fühle ich gern?

Hier ein paar Tipps für Möglichkeiten, auf die Ressource Schönheit zuzugreifen:

  • Räume auf – jeden Tag eine Schublade. Fang einfach an. Schaffe Raum und kreiere Schönheit in deinem Zuhause mit den Dingen, die du schon hast. Hier geht es nicht um die große Renovierung. Maximiere die Ecken, die du gern siehst und minimiere die Ecken und Schubladen, die dir entgegenschreien: Räum mich auf! Sie kreieren Stress.
    Hier ein sehr schönes Video – warum man seine Sachen falten sollte. ; )
  • Nutze die Zeit sinnvoll. Den ganzen Tag zu vertrödeln, dämpft die Stimmung.
    Aber: Bewusst nichts zu tun, ist kein vertrödeln!
  • Nutze die Macht der Frequenzen und lasse nur Dinge in dein System, die aufbauend und erhebend sind: Musik, Filme, Bücher, Nachrichten. Wähle ganz bewusst aus. Jetzt ist nicht die Zeit für Horrorfilme oder Dramen, die dir ob ihrer Ungerechtigkeit und Traurigkeit das Herz zerreißen.

Inspiration: Nicht nur Kakao, auch andere Gerüche lassen in uns Gefühle von Geborgenheit und Zuhause sein entstehen. Nutze die Kraft der Gerüche ganz bewusst. Aromaöle für Herzöffnung, wie die Rose oder Geranium, erfüllen dein zu Hause mit einem sanften Duft. (Nutze möglichst Diffuser und keine Duftlampen.)
Bei Aura Soma (Farb-, Aroma-, Pflanzen- & Edelstein-Energie, die auf mentaler & emotionaler Ebene wirkt.) empfehle ich besonders den Pomander Magenta – er steht für Selbstliebe und Selbstfürsorge. Nutze ihn als Raumspray und „bade“ in Selbstfürsorge.

Die Macht der Gedanken

Konzentriere dich auf schöne Gedanken, denn diese kreieren schöne Gefühle.
Ich zitiere an dieser Stelle den Talmud, um zu verdeutlichen, was ich mit diesem Absatz ausdrücken möchte: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte, achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen, achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten, achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter, achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal!“
Gedanken haben Macht. Setze sie bewusst ein.
Mit welcher Einstellung wir an Dinge herangehen oder wie wir Erlebnisse betrachten und einordnen, hat einen großen Einfluss auf unsere Stimmung. Deshalb entscheide bewusst, welche Nachrichten du hörst, welche Gespräche du führst. Stärken sie dich oder schwächen sie dich eher?
Sei dir bewusst darüber, dass schwierige Emotionen, einschließlich Angst und Traurigkeit, Stress und Anspannung auslösen. Dieses kann verhindern, dass wir gut schlafen und uns tagsüber entspannt auf unsere Aufgaben konzentrieren können. Schlechte Laune und Genervtheit sind nicht selten die Folge davon und unsere negative Stimmung weitet sich auch auf unsere Liebsten aus.
Wenn du also keine Maßnahmen ergreifst, um deine Emotionen zu klären, und dich stattdessen dafür entscheidest, sie zu verbergen, zu betäuben oder zu ignorieren, werden sie dich über kurz oder lang überwältigen.
Negative Emotionen bekommt man aus seinem System, indem man sie zulässt: Also weine, lass die Wellen zu. Um Zugang zu ihnen zu bekommen, ist das Schütteln ein kraftvolles Hilfsmittel. Ob mit Musik oder ohne. Stelle deinen Wecker auf 20 Minuten und schüttele deinen Körper, wie er möchte. Alles kommt ins Fließen und die angespannten Gefühle können leichter ausgedrückt werden oder werden einfach abgeschüttelt. Sind sie aus dem System „herausgeschüttelt“, ist wieder Raum für Weite und Entspannung.

Inspiration: Das Vera-Birkenbiehl-Lächeln. Zum Video geht es hier.

Wie du am besten mit Stress umgehst, folgt in einem weiteren Artikel.
Hier ein kleiner Vorgeschmack darauf.

Bewegung

Bewegung hilft dabei Adrenalin, ein Stresshormon, welches sich in Zeiten von Angst in unserem Körper ansammeln kann, abzubauen. Das beste Mittel dagegen ist Sport, da so das Adrenalin für seinen ursprünglichen Zweck genutzt werden kann: Bewegung. Stress setzt den Flucht-Kampf-Modus in Gang. Adrenalin überflutet uns, damit wir in der Lage sind zu rennen oder zu kämpfen. Sport senkt den Adrenalinspiegel im Blut. Also gehe in den nächsten Park und laufe. Meine beste Empfehlung ist hier allerdings das Trampolin, denn das Hüpfen schüttet obendrein Endorphine aus und bringt gute Laune und Leichtigkeit.

Meditation

Meditation beruhigt nachweislich und lässt uns besonders auch in stressvollen Zeiten durchatmen. Ein Ruhepol, eine wahre Auszeit. Die Gedanken können fließen und der Geist reinigt sich. Es geht nicht darum, sofort in einen tiefen meditativen Zustand zu kommen, dieses Ziel würde nur neuen Stress erzeugen. Es geht einfach nur um Momente, in denen einfach nichts passiert und auch nichts geschehen soll. Setze oder lege dich hin (stelle in der Liegeposition die Beine dabei an, dann ist es unwahrscheinlicher, dass du dabei einschläfst) und sei einfach nur präsent mit dem, was ist: mit den Gedanken, dem Atem, den Empfindungen deines Körpers. Es gibt kein falsch. Stelle dir einen Wecker und beginne mit 5 Minuten. Und wenn es bei 5 Minuten bleibt, ist auch das immens wertvoll.

Egal wie, wann, wie lange, ob – notgedrungen – alleine oder auch zu zweit, dritt, … fangt einfach an, gut zu euch zu sein. Lasst der Fantasie freien Lauf und kuschelt auf allen Ebenen.